Krankenhausabfälle in Zeiten des Coronavirus sind mehr denn je ein heißes Thema. AMB Ecosteryl ist eines der weltweit führenden Unternehmen, das ein technologisches Verfahren für die Behandlung von Krankenhausabfällen anbietet. Das Unternehmen in Mons in der Wallonie, mit seinen vierzig Mitarbeitern wurde 1947 gegründet und hat eine innovative Lösung entwickelt. Das Motto ist einfach und ökologisch, und dies kann auch mit problematischen Abfällen geschehen. Das Ergebnis: mehr Rückgewinnung und Recycling und praktisch keine Verbrennung oder Transport. Kurz gesagt: weniger Kosten und weniger Risiken, mit dem Rat des Pariser Instituts Pasteur.
Die Nachfrage nach Anlagen zur Behandlung medizinischer Abfälle ist hoch
AMB Ecosteryl, das seine gesamte Produktion exportiert, ist in Asien bereits gut etabliert, insbesondere in Malaysia und auf den Philippinen. Dank diesem Ruf erhält sie mittlerweile auch Interessensbekundungen aus Thailand, Vietnam, Japan, Indonesien und natürlich China.
Coronavirus
„In der vom Ebola-Virus ausgelösten Gesundheitskrise haben wir damals zu langsam reagiert“, sagt Amélie Matton, COO des Unternehmens. „Jetzt haben wir sofort mit dem Aufbau eines Lagers von 'sanitären Notfallmaschinen' begonnen und können nun zeitnah den betroffenen Bevölkerungsgruppen vor Ort helfen.“ Aktuell sind sie die Einzigen, die modulare Maschinen anbieten und besonders mit einer so großen Kapazität. Dank der modularen Bauweise kann AMB Maschinen mit einer Kapazität von 75kg bis 250kg/h anbieten. Ein 1.000-Betten-Krankenhaus, wie das in Wuhan, produziert etwa eine Tonne gefährlichen Abfall pro Tag.
„In einer Krise wie dieser hat das Krankenhauspersonal andere Dinge zu tun, als mit dem Abfall zu wirtschaften“, bemerkt Matton. „Aber allzu oft ist die Misswirtschaft dieser Abfälle ein wichtiger Faktor für die Verbreitung einer Krankheit. Nach Angaben der WHO (World Health Organisation) sind medizinische Abfälle nach radioaktiven Materialien das gefährlichste Element.“
„Sobald die Coronavirus-Krise ausbrach, nahmen wir Kontakt zum Institut Pasteur in Paris auf, das unsere Maschinen bereits für die Behandlung von gefährlichen medizinischen Abfällen zertifiziert hatte. Sie versicherten uns, dass das Verfahren auch für den Covid-19 geeignet ist, der nicht gegen trockene Hitze beständig ist.“ Das Institut Pasteur ist eines der weltweit führenden Grundlagenforschungszentren für Biologie und Medizin. Es wurde am 4. Juni 1887 gegründet und nach dem Gründer, dem bekannten Forscher Louis Pasteur, benannt.
Das Erfolgsrezept: Dekontamination durch trockene Hitze
Seit den 2000er Jahren baut das Unternehmen ausschließlich Maschinen für die Behandlung von gefährlichen medizinischen Abfällen. Dieses besondere Verfahren ist Gegenstand zahlreicher Patente. Die Anlagen minimieren das Volumen um 80%, bevor sie dann eine Stunde mit Mikrowellen bei 100° erhitzt werden. Genau das ist der große Vorteil der Ecosteryl-Maschinen, die kein Wasser für den Heizprozess benötigen. Dank dieses Verfahrens werden die Abfälle unschädlich gemacht. Der reduzierte Abfall ist ähnlich wie Hausmüll und kann dann fein sortiert oder als alternativer Brennstoff genutzt werden.
Dabei wollte es das Unternehmen aber nicht belassen und hat ein System zur Sortierung und Verwertung nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft entwickelt. „Unser Ziel war es auch, die Abfälle zu recyceln, die mit unseren verschiedenen Arten von patentierten Maschinen behandelt wurden“, erklärt Roman Dufrasne, Leiter des Kundendienstes. „Dies ist eine Weltneuheit. Dank eines leistungsstarken Sortiersystems ist uns dies gelungen. Wir erhalten hauptsächlich zwei Arten von Kunststoffen, Polyethylen und Polypropylen. Es ist daher sowohl ökologisch, als auch ökonomisch sehr interessant. Man gewinnt an allen Fronten: weniger Transport, weniger Energie, weniger Entsorgungskosten und ein verkaufbares Rezyklat.“ Letztendlich enden nur noch 15% des Abfalls auf Deponien.
Mit der Wallonie im Herzen die Welt erobern
Mit Ausnahme der Zerkleinerungsmaschine, die aus Österreich stammt, stammen alle Komponenten der Anlage, die nicht in den eigenen Mauern hergestellt werden, von belgischen und insbesondere wallonischen Lieferanten.
In der Zwischenzeit wächst AMB Ecosteryl weiter und wird die Größe seines Standorts im Wissenschaftspark Initialis in Mons verdoppeln. Ein Beweis für die gute Gesundheit des Unternehmens.
Frank F. Compernolle, 1er Handelsattaché, AWEX Hamburg
Quellen:
- Laurent Fabri "Une société montoise prête à répondre à la crise du coronavirus", L'Echo 17. Februar 2020
- Xavier Mouligneau "AMB-Ecosteryl, une entreprise montoise leader mondial dans le traitement des déchets hospitaliers", RTBF 19. März 2019
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