Anlässlich der Wahl des Films „Jeanne Dielmann“ von Chantal Akerman zum „Besten Film aller Zeiten“ (Umfrage des Sight and Sound Magazins Dezember 2022) sprachen wir mit Birgit Kohler vom Berliner Arsenal- Institut für Film und Videokunst über die Aufgaben des Arsenal, Sinn und Unsinn von Umfragen, das heterogene Bild der Filmgeschichte und die Bedeutung der feministischen und experimentellen Brüsseler Filmemacherin Chantal Akerman (1950-2015).
Sieh auch unseren vorherigen Beitrag zum Film.
Die Bedeutung des Films als Meilenstein der Filmgeschichte konnte auch schon vor der Wahl wahrgenommen werden, meint Birgit Kohler. Chantal Akerman war als Filmemacherin sehr radikal und experimentell und forderte die Zuschauer heraus. Jeanne Dielmann, die Brüsseler Hausfrau, die mit ihren alltäglichen Verrichtungen dargestellt wird, war kein typisches Sujet für einen Spielfilm. Es erforderte genaue Beobachtung und Aufmerksamkeit um die spannende Entwicklung des Films zu verfolgen. Einen „hypnotischen Sog“ bescheinigt Birgit Kohler dem Film.
Der Film kann noch bis Ende März auf der Streamingplattform des Arsenal angeschaut werden und wird auch Deutschlandweit in ausgewählten Kinos zu sehen sein.
In Berlin läuft er am 5. und 11. Februar jeweils um 16.15 Uhr im Arsenal Kino.