Nur der Himmel ist die Grenze, oder etwa nicht? Wallonisches Know-How in den Sternen.
Einer der interessantesten, aber vielleicht auch überraschendsten Sektoren der Wallonie ist die Luft- und Raumfahrt. Nur wenige denken, wenn sie das Wort Wallonie hören, an Flugzeugteile, Navigationssoftware oder sogar Satelliten. Doch diese Sektoren sind zwei der wichtigsten Bereiche der Wirtschaft. So ist die weltweite Industrie ein gefragter Abnehmer des wallonischen Know-Hows.
Etwa 7.000 Menschen sind in der Branche angestellt, wovon 4.500 in der Luftfahrt und 1.500 in der Raumfahrt arbeiten. Jährlich werden 1,35 Milliarden in der Luftfahrt und 250 Millionen in der Raumfahrt umgesetzt. Neben den vier großen Unternehmen wie Safran Aero Boosters, SABCA, Sonaca und Thales besteht der Sektor hauptsächlich aus kleinen mittelständischen Unternehmen. Es ist ein engmaschiges Netzwerk aus Firmen, lokalen Lieferanten der Metallindustrie, Forschungszentren und Universitäten entstanden, welche alle Hand in Hand arbeiten um die Produkte stetig und konsequent zu verbessern.
Zwei besondere Infrastrukturen befinden sich in der Provinz Luxemburg, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Land. Dort ist der Businesspark Galaxia und eine Station der europäischen Luftfahrt Behörde (ESA) beheimatet. Galaxia ist eine Industriezone spezialisiert auf Raumfahrtunternehmen. So hat die europäische Kommission 2016 entschieden, dass dort die Bodenstation für den Unterhalt des Satelittenprogramms Galileo installiert werden soll.
Eine weitere wichtige Institution ist der Skywin Cluster, die Unternehmen des Sektors vernetzt und auch viel versprechende Start-ups fördert. Mittlerweile sind 86 KMU’s, 34 Universitäten und Forschungszentren Mitglied. Seit der Gründung im Jahre 2006 wurden 72 Projekte mit einem Umfang von 225 Millionen Euro gefördert. Der Großteil der Fördermittel stammt aus öffentlicher Hand, aber auch gut ein Drittel aus privaten Investments.